Ii. Die außereuropäischen Erdteile, — 2. Asien.
215
B. Vorderasien.
H 334. Übersicht. Es liegt westlich einer Linie von der Südostecke
Tur'äns zur Jndusmündnng. Den nördlichen Teil bilden die Hochländer
von Iran und Kleinasien, die durch das Hochland von Armenien
verbunden sind. Nördlich davon liegt Kankasien, südlich das Tiefland
von Mesopotamien; dettsw nimmt Arabien ein. Die Ränder sind höher
als das Innere und deshalb reich an Niederschlägen; das Innere hat absluß-
lose Gebiete mit Salzseen, Steppen und Wüsten. Vorderasien ist das Ver-
bindnngsglied zwischen Asien, Europa und Afrika. Seine Lage ist daher wichtig
für den Weltverkehr, dem durch den Sueskaual eine neue Straße eröffnet wurde.
§ 335. 1. Arabien ist die größte Halbinsel der Erde, sünsmal so groß
wie das Deutsche Reich. (Grenzen?) Es ist ein Tafelland; seine erhöhten
Ränder fangen namentlich im Sw die Feuchtigkeit der Seewinde ab und
sind mit fruchtbaren Landschaften geschmückt. Das Innere ist trocken, und
die nur bei Gewitterregen wasserführenden Flußbetten sind Trockentäler. Die
vielerorts wüste Halbinsel ist im 8 von Sanddünen erfüllt; die Landschaft
Jemen liegt aber bereits im Gebiete der Monsunregen. Nach Nw und be-
sonders in der Mitte treten die Oasen zahlreicher auf. Dann geht die Wüste
allmählich in die Syrische Steppe über. Mit der Wasserarmut hängt es zu-
sammeu, daß das Auffangen des Wassers in Zisternen und die künstliche
Berieselung des Bodens uralt ist. Arabien ist das Land der Kamele und
der windschnellen Rosse; in den Wüsten lebt der Strauß. Die keilartige
Halbinsel Sinai ist von felsigen, ernst und schroff emporragenden Bergen
erfüllt, aber fast durchweg Wüste, die einst unter Moses Führung von den
Israeliten durchwandert wurde. Durch Mohammed wurden die Wüstenstämme
geeinigt und begannen ihren Siegeszug durch drei Erdteile. Der Islam herrscht
in Asien noch heute bis in den Ostindischen Archipel und bis Ostturkestäu.
Die Bewohner der Wüste sind nomadische, räuberische Beduinen, die
oft die Karawanen der in Städten seßhaften Händler und der Pilger ge-
fährden. Ihr Wohlstand besteht hauptsächlich in ihren Herden, die von
einer Steppenweide zur anderen getrieben werden.
Staatlich unabhängig von der Türkei sind:
a) Oman, dessen von England stark beeinflußter Herrscher iu der Handels-
und Hafenstadt Maskat, einem der heißesten Orte der Erde, wohnt.
h) Der britische Küstenanteil mit dem stark befestigten Freihafen Aden,
einem Hauptsammelplatz der Dampferlinien; die unter britischem Schutze
stehenden Bahrein-Jnseln sind durch Perlenfischerei berühmt.
o) Im höher gelegenen und deshalb oasenreichen Innern liegt das ehe-
malige Reich der Wahabiten, einer streng korangläubigen Sekte.
Alles übrige Land beansprucht die Türkei. Der Hafen Dschidda am
Roten Meere führt alljährlich Tausende von Pilgern aus den mohammedanischen
Ländern dreier Erdteile nach Mekka, dem Geburtsort Mohammeds (heilige
Moschee mit der Käaba). Medina ist die Grabesstadt Mohammeds. Eine
Bahn von Damaskus längs der Pilgerstraße ist schon teilweise im Betrieb.
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Extrahierte Personennamen: Mohammed Mohammeds Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Asien Vorderasien Kleinasien Armenien Mesopotamien Asien Europa Afrika Sueskaual Deutsche_Reich Asien Oman England Dschidda Mekka Mohammeds Medina Mohammeds Damaskus
Vorderasien. 39
Seen sind die größten der Wän- und Urmiasee (ürmia), beides Salz-
seen. — Das Klima ist in den Tälern milde, auf den bergumschlossenen
Hochebenen so trocken, daß der Ackerbau künstliche Bewässerung erfordert.
Die rauhen Hochflächen und Berge sind Weideland, die Gebirgszüge hie
und da bewaldet. — Die Armenier gehören zu den Mittelländern, sind
daheim ein Hirten- und Bauernvolk, in der Fremde schlaue Handelsleute
und Dolmetscher. Dem Islam gegenüber haben sie am christlichen
Glauben mit Zähigkeit festzuhalten gewußt. Ihr Kultus hat viel Alt-
christliches bewahrt.
Armenien bildet kein einheitliches Staatsgebiet. Der N. ist russisch, der
"W. ist türkisch, Hpst. Erserüm, wichtige Handelsstadt, an der Karawanen-
straße vom Schwarzen Meer nach Persien, starke Festung, die die Heerstraße
nach Tislis beherrscht. Der 80. Armeniens ist persisch; Hst. Tebris, größte
Stadt Armeniens, vermittelt Persiens Handel mit dem Westen.
4. Mesopotamien, d. h. Zwischenstromland, fast so groß wie Italien,
Iv2 Mill. E., die Ebene der Zwillingsströme Euphrat und Tigris,
lehnt sich als niedrige Hochfläche an das armenische Hochland an und senkt
sich allmählich zum angeschwemmten Tieflande am Persergolf. — Im Alter-
tum waren die Ebenen infolge guter Bodeupflege und künstlicher Bewässerung
von fabelhafter Fruchtbarkeit. Das reiche Land war dicht bevölkert und mit
Städten, darunter Riesenstädten, übersäet. Hier gehen die geschichtlichen Er-
innernngen der Menschheit am weitesten zurück, hier war die Wiege der alten,
mächtigen Reiche von Babylonien, Assyrien und Medien-Persien; hier blühte
im Mittelalter der glanzvolle Kalifenstaat von Bagdad. — Seit dem Mongolen-
einfall 1261 sind jene großen Bewässerungsanstalten zerstört und verfallen,
und das Land bietet mit Ausnahme einiger oasenartigen Fruchtgebiete eine
öde Steppe und Sumpfebene. Von der alten Herrlichkeit erzählen die Ruiueu
von Ninive bei Mösul und die von Babylon. — Die Bevölkerung
besteht aus Arabern, Türken, nomadisierenden Kurden, Persern und
Juden.
Mesopotamien gehört zur asiatischen Türkei. «Äagdild, der feenhafte
Schauplatz der Märchen aus 1001 Nacht, alte Kalifenstadt am Tigris, zur
Zeit Harun al Raschids die erste Stadt der Welt mit 2 Mill. E. Heute nur
ein Schatten früherer Größe; Knotenpunkt des Verkehrs zwischen Arabien und
Persien, Mittelmeer und Persergols. — Basra ist als Handelsstadt seit Ver-
sandung des Schat-el Arab und Entdeckung des Seeweges nach Ostindien
sehr gesunken. — Mösul, am obern Tigris, einst blühende Industriestadt
(Musselin).
5. Syrien, so groß wie Italien, 3 Mill. E., ist eine Kalk st einplatte,
die sich nach dem Euphrat und der syrisch-arabischen Wüste senkt, einen Teil
der arabischen Tafel bildet und längs der Mittelmeerknste von Bergketten
durchsetzt ist. Das Gebiet gehört zur asiatischen Türkei. Mau unterscheidet:
a) Das eigentliche Syrien, das den n. Teil einnimmt. Hier er-
heben sich die Horstgebirge des Libanon (weißes Gebirge) und Anti-
libanon bis zu einer Höhe von 2900 in. Beide Gebirge werden durch ein
Längstal, Cölesyrien (Hohlsyrien), voneinander getrennt. — Das Ge-
birge ist namentlich auf seinem Westabhange wasserreich, fruchtbar und fleißig
angebaut. Spärliche Überreste von Cedern auf beiden Gebirgszügen.
Arabische Dichter sagen vom Libanon: „Auf seinem Haupte trägt er den
eisigen Winter, aus seinen Schultern den lieblichen Frühling; in seinem
Schöße ruht der reiche Herbst, und zu seinen Füßen schlummert im Schatten
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Vorderasten. 41
enthält außer der Küstenebene die grasreichen, hin und mteber bebauten Berg-
landschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, kalkfelsigen Hoch-
flächen von Juda.
Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus
Arabern. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem gibt es
unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken. Mit
dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlande alle West-
europäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempel-
gemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem.
Jerusalem, (= Wohnung des Friedens), die „hochgebaute, heilige Stadt"
auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen
und heiligen Stätten (Grabeskirche, Omarmoschee, Klagemauer), erster Wall-
sahrtsort im gelobten Lande. Von den 60t. E. sind 2/s Juden, — Bethle-
hem, prachtvolle Marienkirche über der Grotte, die die Geburtsstätte Christi
fein soll. — Hebron, berühmter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der
syrischen Küste, Hafenstadt für Jerusalem, durch eine Eisenbahn mit ihr ver-
bunden. — Akka*), Küstenstadt. — Sich em (heute Nabulos), blühende Stadt
im Berglande von Samaria. — Nazareth, freundlich gelegenes Städchen
im Berglande von Galiläa.
Die s. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die Halb-
insel Sinai, zwischen dem Meerbusen von Sues und Akaba, ein ödes
Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem nackten Granitselsen-
gebirge des Sinai erfüllt, das bis 2900 m ansteigt. — Politisch gehört das
Gebiet zu Ägypten.
6. Arabien, 5 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur etwa
1 Mill. E., ist eine hohe Tafel, die mit steilem Rande zum Meere abfällt
und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Sie ist
eine Fortsetzuug der großen nordafrikanischen Wüstentafel. Bei den geringen
Niederschlägen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen
immerfließenden Strom, höchstens fast trockene Wadi oder „Lügenbäche".
Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht-
läuder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be-
wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er-
frenlichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders Jemen und Oman.
Hier baut man Kaffee und Datteln, während die Beduinen (Wüstensöhne)
des innern Hochlandes die besten Pferde und Reitkamele der Welt
züchten. — Die Bewohner gehören zum semitischen Volksstamm und sind
Mohammedaner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler
Hautfarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren
Oberhaupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein
zugleich geistlicher Fürst Im am.
Der Küstenstrich an: Roten Meer und am ^s^V.-Ufer des Persischen Golfs
gehört zur asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das unabhängige
Arabien. In der öden Landschaft Hedschäs liegen die heiligen Städte der
Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt des Propheten mit der heiligen K a ab a,
und Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Alljährlich werden die
heiligen Städte von Tausenden von Wallfahrern besucht. Wer diese Wallfahrt
(Hadfch) ausgeführt, erhält den Ehrentitel Hädschi. — In der fruchtbaren
Küstenlandfchaft Jemen der alte Kaffeeort Möcha, der indes heute einen
verschwindenden Teil des europäischen Kaffeeverbrauchs deckt. — Zwischen der
*) Accon fiel ]291 als letztes Bollwerk der Christen im Morgenlande in
die Hände der Türken.
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14
§ 4. Das Hochland von Iran.
Vorderasien.
§4.
Das Hochland von Iran.
1. Grenzen, Bodengestalt und Erzeugnisse. Das Hoch-
land von Iran hängt im No. durch den Hindukusch (^Indischer
Berg) mit dem Hochlande von Jnnerasien, im Nw. durch den s. des
Kaspischen Meeres gelegenen Elburs, dessen höchster Gipfel, der Vulkan
Demawend, bis 5700 m ansteigt, mit dem Armenischen Hochlande
zusammen. Diese trennen es zugleich von dem Tieflande Turan. Zum
Euphrat-Tigris-Tieflande, dem Persischen und Arabischen Meerbusen fallen
seine Ränder steil ab, im O. erheben sich die Ketten des Soliman-
Gebirges. So ist also Iran nach allen Seiten hin abgeschlossen, daher
größtenteils Salzsteppe oder Sandwüste. Nur nach N. und O. hat es je
einen wichtigen Ausgang, das Tal desjoerirud, der sich bald inluran
verliert, und das Schluchtental des zum Indus fließenden Kabul, die
beide für den Handel von großer Bedeutung sind. Daher hier die wichtigen
Städte Herat und Kabul. Im Gegensatz zu dem unwirtlichen Innern,
wo nur die seit dem Altertum berührten Pferde (die Reiterei der Perser und
Parther) und zweihöckerige Kamele für den Karawanenhandel gezüchtet
werden, sind die Stufenlandschaften an den w. Randgebirgen anmutig und
wohlangebaut, die Gebirge zum Teil mit dichten Waldungen bedeckt.
2. Staaten. Im w. Gebiet Irans entstand auch das einst über
ganz Vorderasien gebietende Perserreich, bis der große König von
Makedonien, Alexander, es sich unterwarf. Später drangen Araber
und Tataren ein. Jetzt bestehen drei Reiche in Iran.
a) Persien, den W. (ca. 2/3) umfassend, ist von seiner einstigen
Höhe gesunken und in seiner Kultur durch arge Mißwirtschaft der Türken,
denen auch das Herrscherhaus des Schah Aschach) angehört, herunter-
gekommen. Der russische Einfluß, welcher einen Zugang zum Indischen
Ozean und dadurch Englands Handel in Indien zu schaden sucht, macht
sich immer mehr geltend. Die Perser, im ganzen Oriente wegen ihrer
übertriebenen Komplimente und ihrer Lügenhaftigkeit verrufen, sind
ihrer Religion nach Mohammedaner, aber Schiiten, d. h. sie erkennen
nur den Koran und nicht die Sünna (Überlieferung) an.
Die Residenz des Schah ist Teberan am Fuße des Elburs in reiz-
loser, unfruchtbarer Umgebung, 250000 Einw. — Im S. die Trümmer-
statten der einst glänzenden Städte Susa und Persepolis, in der Nähe des
letzteren zwischen Rosen- und Weingärten in einem schönen Gebirgstals
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Kaspischen_Meeres Kabul Kabul Irans Makedonien Iran Persien Aschach Indischen
Ozean Englands Indien Persepolis
§ 7. Die Arabische Halbinsel.
17
eine Zeitlang unter der am Mittellauf des Tigris begründeten Säbel-
Herrschaft der ihnen verwandten Assyrer standen.
Seit der Eroberung Mesopotamiens durch die 2l£aliߣ (im 7. Jahr-
hundert) herrscht daselbst Islam und arabische Sprache; seit der türkischen
Eroberung verödete auch dieses Land. Die Bewässerungskanäle, die
„Wasserbäche Babylons", verfielen, die Schöpfräder, welche das Wasser
verteilten, verminderten sich, die Schutzdämme stürzten ein. In blinden
Läufen verschwendet der Euphrat jetzt sein Wasser größtenteils an die
Wüste oder führt es Sumpfseen zu, so daß die Felder, auf denen das Korn
einst 200fältige Frucht trug, heute auf weite Strecken in Steppe und
Sumpf verwandelt sind. Von der Vereinigung an heißt der Fluß
Schat el Arab (= Strom der Araber) und mündet in einem
sumpfigen Delta in den Persischen Golf.
«, Die größten Städte lagen stets unterhalb der ersten Annäherung,
von der an auch beide Ströme ab- und aufwärts (nicht wie ober-
halb bloß abwärts) zu befahren sind. Das alte Babel (griechisch
Babylon) lag an beiden Seilen des Euphrat innerhalb einer quadra-
tischen Mauer von 20 km Seitenlänge. Von dieser größten Stadt der
Welt sind nur noch Trümmer übrig. Unzählige Backsteine und Ton-
scherben mit Keilschrift bedecken die Ebene, aus welcher der Rest des
„Turms von Babel" (d. h. des Bel-Tempels) hervorragt.
Im N. dieser Ruinenstätte liegt Bagdad am Tigris (200000
Einw.), erst von den Kalifen erbaut, Harun al Raschids Residenz, wichtig
als Stapelplatz für den persischen Handel. Am Mittellauf des Tigris
liegt Mo-s-u^ nach dem der Musselin benannt ist. Von hier führt ein
wichtiger Weg über das iranische Randgebirge. Daher lag Mosul gegen-
über (auf dem l. User) die assyrische Hauptstadt Ninive, und daher
fand hier auch die Entscheidungsschlacht von Gaugamela (dicht bei dem
schon damals zerstörten Ninive) statt, in welcher Alexander der Große den
letzten Perserkönig besiegte. Die Hafenstadt Basra (das Balsora in
Tausend und Eine Nacht) am Schat el Arab führt namentlich Datteln aus.
§ 7.
Die Arabische Halbinsel.
1. Bodengestaltung und Kultur. Arabien, die größte Halb-
insel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, ist eine Hochebene,
im N. mit schwarzgrauem Gestein überdeckt, im S. von einer Wüste losen,
rötlichen Sandes eingenommen, nach O. und W. durch Gebirgszüge vom
Meere getrennt, so daß nur an einzelnen Stellen schmale heiße Küsten-
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 2
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Extrahierte Personennamen: Harun_al_Raschids Gaugamela Alexander Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Säbel- Mesopotamiens Bagdad Mosul Ninive Ninive Basra Deutschland O.
§ 8. Syrien und Palästina.
19
§8.
Syrien und Palästina.
1. Grenzen und Bodenbeschaffenheit. W. von Mesopo-
tamien und Arabien erhebt sich allmählich bis zu 700 m eine Kalkhoch-
fläche, die sich nach W. bis zum Mittelmeer, nach S. bis zum Roten Meere
zieht. Dies Land, Syrien, wird 50 lim vom Mittelmeer durch ein
ns. Längental unterbrochen. In diesem, durch einen Erdeinbruch ent-
standenen Tale fließt der Orontes nach N-, wendet sich im Bogen nach W.
und ergießt sich in das Mittelmeer. Den w. Rand des oberen Orontes-
tales bildet der 3000 m hohe Libanon, den ö. der breite Hochrücken
des viel niedrigeren Antilibanon'mit dem Herm.yi, auf dem noch
einige Restbestände uralter Zedern sich befinden. Nach S. von diesen
Gebirgen in der viel tiefer eingesenkten Talung, genannt das Gmr,
eilt der Jordan durch den See Geuezareth (200 m unter dem
Meeresspiegel) in das tiefblaue, 394 m unter dem Meeresspiegel ge-
legene Tote Meer. Jenseits desselben reicht die Senkung weiter bis
zum Golf von Akaba, der durch die dreieckige Sinai-Halbinsel
gebildet wird. Auf ihr erhebt sich ein mächtiges Granitgebirge bis
über 2000 m; an ihm vorbei führt seit alten Zeiten die Karawanen-
straße von Syrien nach Ägypten.
Ostwärts von dem Längenspalte erstreckt sich die syrische Wüste,
in ihren nördlichen Gegenden mehr eine magere Steppe, aber im S.
eine völlige Öde, in der Flugsandhügel mit steinigen Flüchen wechseln.
So geht sie allmählich in die arabische Wüste über.
Während die Küsten Syriens reichlich bewässert sind, leidet das
Innere unter heißen, trockenen Sommern, so daß nur durch künstliche
Bewässerung an einigen Stellen fruchtbares Ackerland geschaffen wird.
Die Gebiete am Fuße der Gebirge sind dagegen sehr fruchtbar.
2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Der schmale
Küstenstrich im W. das Libanon, durch Winterregen fruchtbar, war
im Altertume des Land der Handel treibenden Phönizier. Ihre
berühmten Städte Tyrus und Sidon sind jetzt unbedeutende Orte,
da der Schlamm die Häfen versandet hat. Wichtiger ist jetzt die
Handelsstadt Beirut, 140000 Einw.
Die Haupstädte Syriens liegen auf der eigentlichen Kalkhochfläche,
so Aleppo (oder Haleb), eine bedeutende Handelsstadt, 130000 Einw.,
und Damaskus, 150000 Einw., der Hauptplatz des syrischen
Karawanenverkehrs, mit Beirut durch eine Eisenbahn verbunden, in
2*
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1. Vorderasien.
Euphrät und Tigris haben ihr Quellgebiet im Innern des Armenischen Hoch-
landes, dessen Randketten sie in wildem, schluchtenreichem Laufe durchbrechen. Der
vereinigte Strom Schatt el-Arab (d.i. Strom der Araber) fließt in der Richtung
des Tigris 50 Km unterhalb Bäsra siebenarmig in den Persischen Meerbusen.
Nebenflüsse erhält der Euphrät in Mesopotamien — ähnlich wie der Nil in Ägyp-
ten — überhaupt nicht mehr, der Tigris nur von den nordöstlichen Gebirgen.
Beide Ströme werden trotz Stromengen und Stromschnellen von Dampfern be-
fahren, der Tigris bis Bagdad hinaus.
b) Klima und Bodenerzeugnisse. Mesopotamien hat ein ausgesprochenes
Trockenklima, da die benachbarten Randgebirge den Regenwinden 'die
Feuchtigkeit entziehen. Der an sich fruchtbare Boden spendet reiche Gaben,
wenn er durch künstliche Bewässerung hinreichend befeuchtet wird. Ehemals
war das Land der Sitz der alten Kulturvölker der Assyrer und Babylonier,
ein Land des Segens, mit volkreichen Städten bedeckt; heute jedoch ist
der höher gelegene westliche Teil teils hügelige Steppe, teils Wüste, der
tiefere östliche teils Wüste, teils Sumpfland. Die Steppenflächen sind von
Schaf- und Kamelherden belebt. Auf dem räumlich beschränkten Kulturlande
werden Getreide, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Wein und Südfrüchte an-
gebaut; das Delta des Schatt el-Arab trügt tropischen Wald mit prachtvollen
Dattelpalmen. Fast der ganze Dattelbedarf der Erde könnte aus diesem
Deltalande geholt werden. Der alten mesopotamischen Kulturlandschaft winkt
neues Aufblühen, wenn durch die in der Hauptsache von deutschen Unter-
nehmern begonnene, allerdings noch lange nicht vollendete Bagdad-Bahn*
(Fortsetzung der Anatolischen Eisenbahn) die Verbindung mit dem Persischen
Golf hergestellt sein wird, und wenn es gelingt, die unter englischer Führung
in Angriff genommenen großartigen Bewässerungsarbeiten glücklich zu
Ende zu führend Mesopotamien wird dann das Durchgangsland nach
Indien werden.
c) Siedlungen. Die Bewohner, Hirtenstämme, sind hauptsächlich arabischer
Abkunft. Die Städte werden von Kurden, einem teils viehzüchtenden und raub-
lustigen, teils ackerbauenden Stamme, und von Türken bewohnt. Sie treiben
Handel und blühen, besonders in Niedermesopotamien, in jüngster Zeit durch die
Kulturarbeit der Briten wieder aus, die einen regen Dampferverkehr von Indien
durch den Persischen Golf hierher unterhalten. Bis Bäsra (40) am Schatt el-Arab
ermöglicht die hohe Flutwelle kleineren Seedampfern den Zutritt. Bagdad (150),
(d. i. „Geschenk Gottes"), nördlich der Ruinen von Babylon, eine der heißesten
Städte der Erde, war einst als Kalifensitz berühmt; jetzt hat es als Endpunkt der
Dampfschiffahrt und dnrch seine prächtigen Basare Bedeutung. Mosul ^mößul, 70],
„Verbindung" genannt wegen der früher hier befindlichen Schiffbrücke, die nach
den gegenüberliegenden Ruinen von Ninive und weiter nach Persien führte,
giug trotz der wichtigen Straßenkreuzung infolge des Verfalls seiner Weberei
Musselin) zurück.
1 Die Bagdad-Bahn wird die Reise nach Vorderindien um 6 Tage abkürzen.
2 Mesopotamien ist ein Zukunftsland für Baumwollanbau, daher das besondere
Interesse der Engländer.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
122
B. Länderkunde. — I. Asien.
in die Küstenebene hineinreichende Karmelgebirge wird es in das Bergland
von Samaria und Jndäa einerseits und in das Bergland von Galiläa mit
dem Tabor (560 m) anderseits geteilt. Im W liegt eine nach 3 sich ver-
breiternde Schwemmlandebene. Die Küste selbst ist flach und mit Dünen
bedeckt. Östlich der Jordansenke steigt das Gebirgsland (Bud 73) wieder
steil zu bedeutendere Höhe an und geht dann allmählich in die Syrisch-
Arabische Wüste über (Fig. 71).
b) Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist in den einzelnen Gegenden sehr
verschieden. Starker Sommerhitze steht auf den Plateaulandschaften eine be-
trächtliche Abkühlung der Luft während der Nacht und im Winter gegenüber.
Im allgemeinen herrscht Mittelmeerklima mit Winterregen. In der Trocken-
zeit wird das Wasser seit den ältesten Zeiten in Zisternen gesammelt. Unter
der Türkenherrschaft ist das ehemals blühende Land heruntergekommen, und
wenn auch seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts der Wetteifer der christ-
lichen Bekenntnisse und Völker manches für das Aufblühen des Landes getan
hat, fo wird auch jetzt noch nur wenig mehr als ein Viertel des Bodens
angebaut. Die günstigsten Bedingungen für den Pflanzenbau bieten Galiläa
mit seinen lieblichen Bergen und freundlichen Tälern und das Jordantal;
das Bergland Jndäa hat dagegen rauhe, kalte Höhen, wafferarme Täler
und steinigen Boden.
Landbau, daneben Viehzucht bilden die Haupterwerbsquellen, Als Getreide
wird besonders Weizen angebaut. Unter den Händen deutscher Ansiedler
und der Juden ist der Weinbau sehr aufgeblüht. Die Ölbäume Palästinas
liefern ein ebenso gutes Öl wie die der Provence; geschätzt werden auch die
Früchte der Nuß-, Feigen-, Orangen-, Aprikosen- und Grauatäpselbäume.
c) Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht zumeist aus mohammedanischen
Semiten mit arabischer Sprache. Im Berglaude von Judäa liegt in 800 m Höhe
Jerusalem (über 100), die Heilige Stadt, die mit ihren mittelalterlichen Türmen
und Zinnen noch heute wie eiu befestigter Ort aussieht. Das größte Heiligtum
in der Stadt, die Grabeskirche, umschließt die Stätten des Heiligen Grabes und
der Kreuzigung. Vou deu Eiuwohueru siud mehr als die Hälfte Juden, etwa ein
Zehntel Christen der verschiedenen Bekenntnisse. Südlich von Jerusalem liegt die
freundliche Stadt Bethlehem, wo sich über der Geburtsgrotte Jesu die große
Marienkirche erhebt. Die Hafenstadt Jerusalems ist Jasa (55, mit ganz uuzuläug-
licher Reede), in herrlichem Pflanzenschmucke gelegen. Von Jafa führt eine fast
90 Km lange Stichbahn in vier Stunden nach Jerusalem. In der Nähe der Stadt
Jafa gibt es einige von schwäbischen Templern gegründete blühende deutsche
Kolonien, ebenso bei Jerusalem und Haifa (Bild 72), das durch eine das tiefe
Ghor querende Eisenbahn mit Dera an der Hedschäs-Bahn (Bild 73) verbunden ist.
3. Nordsyrien.
§ 96. a) Obcrfliichenbild. Die Nordgrenze bildet die Bergrandlinie vom Golf
von Jskenderün bis zum Euphrät. Die Grabensenke des Jordantals setzt
sich in Syrien zwischen dem Libanon und dem Antilibanon und weiter in
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124 B. Länderkunde. — I. Asien.
dem Tal des Orontes fort. Das steppenartige Hochland östlich von
ihr, das in der an Sümpfen, Seen und Baumwuchs reichen Senke von
Damaskus (700 m) eine liebliche Oase enthält, geht allmählich in die grau-
rote Wüste über. Den uiederschlagsreicheru westlichen Teil haben starke
Erosion und Denudation zu einem in Stufen zum Meere abfallenden Ge-
birgslande, dem auch der Libanon angehört, umgeschaffen. Die Küste
(vgl. Bild 48) ist steil und klippenreich, mit ehemals guten — jetzt viel-
fach versandeten — Häfen ausgestattet, von denen aus das Volk der alten
Phönizier einst seine Seefahrten unternahm.
b) Bodenerzeugnisse. Wie Palästina könnte auch das Kalkhochland Nord-
syrien bei künstlicher Bewässerung reiche Ernten zeitigen und ein treffliches
Viehzuchtland sein, aber noch harren weite Strecken fruchtbaren Bodens
der Bebauung. Da der W des Landes von den aus Nw kommenden Winter-
regen genügende Niederschläge empfängt, so ist das Küstenland eine mit Wein-
reben, Öl- und Fruchtbäumen gesegnete Landschaft. Am Fuße des Libanon
wachsen Dattelpalmen, Bananen, höher hinauf Feigen, Oliven, Maulbeer-
bäume, endlich Gerste; Weinbau wird stark betriebender Anbau des
Maulbeerbaums dient einer blühenden Seidenzucht. Am Rande des wasser-
armen, wüstenhaften Antilibanon wird der Anbau oasenartig. Weiter nach
0 beginnt die Herrschaft der Wüste.
c) Bewohner und Siedlungen. Politisch gehört Nordsyrien wie Palästina
zum Türkischen Reiche. Die Syrier sind ein Mischvolk vorwiegend semitischer
Abkunft. Zum Mittelpunkt des Handels in Nordsyrien wurde Alepp o (150). Aus
einem Kranz von Palmen und Orangen, von Feigen und Maulbeerbäumen leuchtet,
überragt von Moscheen und Minaretten, das prächtige Damaskus (200), das
„Auge des Ostens", hervor. Die „Betriebsamkeit" — das bedeutet dieser Name —
schafft hier berühmte Damastseide (1907 für 15 Mill. Mark), die über das Mittel-
meer ausgeführt wird, und Stahlwaren. Die Stadt ist durch Eisenbahn mit Beirut
(d. i. „Brunnen", 135), einer durch Handel und Industrie aufblühenden Hafenstadt,
der wichtigsten der syrischen Küste, ferner mit Aleppo und Medina verbunden.
B. Das Stromland des Euphrät und Tigris.
§ 97. a) Lage und Naturbefchaffenheit. Unter Mesopotamien, dem „Zwischen-
stromlande", versteht man heute das größtenteils durch Flußanschwemmung
gebildete Tiefland zwischen der steil abstürzenden Syrifch-Arabischen Wüsten-
platte und dem Berglande von Kurdistan, das Stromgebiet von Euphrät
und Tigris. Das Land ist über Aleppo zum Mittelmeer und durch seine
Ströme zum Persischen Golf geöffnet, also von Natur aus zum Vermittler
des Verkehrs zwischen Europa und Indien berufen.
1 Unfern Tripolis werden noch drei uralte Bestände von Zedern geschützt; das Alter
der ältesten Stämme schätzt man auf 3000 Jahre.
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Extrahierte Personennamen: Palästina Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Asien Damaskus Nordsyrien Nordsyrien Damaskus Beirut Aleppo Medina Mesopotamien Kurdistan Aleppo Europa Indien
Arabien.
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der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche.*) — Die Bewohner sind
überwiegend arabisch redende Fellachen.
Das West-Jordanland ist im wesentlichen ein dachförmiges Kreide-
Hochland mit sanfterer Neigung nach W. und steilem Abfall nach dem
Jordanthale.
xl. Galiläa, im N., mit lieblichem Klima und waldigen Bergen, reicht vom
schneereichen Libanon bis zum höhlenreichen Karmelgebirge, d. i. der Baum-
garten. Am N.-Fuß desselben zieht sich bis zum Meere die vom Kison be-
wässerte Ebene Jesreel hin, auf der Getreide und Baumwolle wachsen. —
W. vom vulkanischen Kegel des Tabors liegt Nazareth, ein hochliegender,
freundlicher Ort. An der Küste die befestigte Hafenstadt Akka, als Sitz der
Johanniter im Mittelalter St. Jean d'acre genannt.
£ 3. Samaria, die mittlere, vom Gebirge Ephraim durchzogene Landschaft,
mit quellenreichen, fruchtbaren Thälern und gedeihlichem Anbau. Ein Rest der
eilten Samariter bringt noch in Näbulus, dem alten Sichem, anf dem
Felsen Garizim seine Opfer dar.
3. Jüdäa, der südlichste Teil, eine kahle, von Hügeln durchzogene, Wasser-
arme Fläche. — Jerusalem**), die heilige Stadt der Christen, der Inden und
der Mohammedaner, nahe w. vom N.-Ende des Toten Meeres, anf einer 750 m
hohen Kreideplatte, anf der sich einzelne Höhen erheben, wie Morls ah
(Salomos Tempel), Zion (Bnrg Davids); neuerdings gegen 45000 zu 2/s israeli-
tische E. Im O. der Stadt der Ölberg. — 7 km s. von Jerusalem das be-
triebsame Bethlehem, d. i. Hans des Brotes, und weitere 35 km s. davon
Hebron, früher Mamre, auf dem Gebirge Juda. N.ö. von Jerusalem liegt
Jericho, d. h. Palmenstadt, heut ein eleudes Dorf in menschenleerer Gegend.—
Die Hafenstadt von Jerusalem ist Jafa (Joppe), seit 1893 mit ihm durch eine
Eisenbahn verbunden (86 km, 3v? Stunden Fahrzeit).
Das Ost-Jordanland: Pcräa (Gilead). Von tiefen, steilen Thälern
durchschnitten, im allgemeinen sehr fruchtbar, jedoch verödet. Allenthalben
bezeugen Trümmer voll Städten und Dörfern eine voreinstige dichte Be-
völkernng.
S. vom Toten Meer setzt sich das Ghör in einem höher liegenden,
wasserlosen Flußlaufe bis zum Roten Meere fort. W. von dieser Thal-
spalte liegt die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel, benannt nach dem
mächtigen, kahlen Granitgebirge, das im S. zu 2600 m aufsteigt.
* Iii. Arabien.
1. Natur und Erzeugnisse des Landes. Die Halbinsel Arabien liegt
s. vom 30.° n. Br., der das N.-Ende des Roten Meeres und des Persischen
Golfes berührt. Sie ist 5 mal so groß wie das Deutsche Reich und bildet
ein Hochland, das im N.-W. in die syrisch-arabische Wüste übergeht,
im O. und W. durch felsige Bergketten vom Meere getrennt wird und im
S. unmittelbar zum Meere abstürzt.
t * r innerhalb der Festländer, die tiefer liegen als der Meeresspiegel
heißen Erdsenken oder Depressionen der Erdrinde.
**) Siehe Heft 2 Bilderanhang S. 61.
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Extrahierte Personennamen: Jean Jüdäa Morls Davids Jafa